Gedichtet von AH Schneider I, zum 50. Stiftungsfest, 1928.
Die Melodie ist leider verloren gegangen.
Wer mag sich jetzt beschweren
Mit Grillen früh und spat,
Zu Karlsruhensias Ehren
Ist seltnes Fest genaht.
Lasst schwinden drum die Sorgen,
Genießet froh das Heut‘,
Was kümmert uns ein Morgen,
Das keine Rosen streut.
Allüberall sprießt Leben
Zu Duft und Sonnengold,
Noch blühen uns die Reben,
Natur grüßt rein und hold.
Heran auf starken Schwingen
Rauscht echte Daseinslust,
Und frische Quellen springen
Im Herzen unbewusst.
Der Griesgram sich ermuntert
Und Laue werden warm,
Wenn uns ein Halbjahrhundert
Vereinet Arm in Arm.
Zwar mäht Freund Hein die Reihen,
Doch schließt sie für und für!
Das Leben, es soll maien,
Und ständ‘ er vor der Tür.
Und bleichen auch die Haare,
Drückt selbst des Alters Last,
Wir spotten seiner Jahre
Sind wir am Neckar Gast.
Es schall‘ zu Schloss; und Gassen
Der Brüder Feiersang,
Bis alle Stern‘ erblassen
Uns wird die Zeit nicht lang!
Gelobt in dieser Stunde,
Was fünfzig Jahr‘ bestand,
Dem alten Freundschaftsbunde
Gehöre Herz und Hand.
Den Becher jeder hebe,
Es töne hell und laut:
Alt-Heidelberg es lebe
Und Karlsruhensia traut!
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